Der politische Wunsch ist schnell formuliert: Wir
brauchen mehr Akademiker in Kitas, weil wir wissen, wie wichtig
gerade die frühe Erziehung ist. Nun gibt es die ersten
wissenschaftlich ausgebildeten Erzieherinnen, aber die träumen gar
nicht davon, ihr Berufsleben erziehend, dokumentierend, spielend und
singend zwischen zwei Dutzend Jungen und Mädchen zu verbringen. Sie
wollen mehr. Auch mehr Geld. Sie haben ja studiert.
Mag sein, dass die jungen Super-Erzieherinnen mit ihren
Karriere-Wünschen gar nicht gern gesehen sind in den Kitas. Denn dort
arbeiten die „auf die alte Art“ Ausgebildeten, die sich im Beruf
bewähren und ebenfalls Ansprüche auf Chefpositionen anmelden dürfen.
Ein ähnliches Dilemma sehen wir in den neuen Pflege-Studien: Wo sind
die adäquaten Jobs für diese Absolventen? Bei allem Verständnis für
ihre Nöte: Es ist nicht falsch, wenn Erzieherinnen erziehen und
Pfleger pflegen. Auch und gerade die gut Qualifizierten.
Erziehungswissenschaftler gibt–s genug.
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