Weitere Massenflucht in Syrien: Täglich versuchen 7.000 Menschen der Gewalt in Idlib zu entkommen

7.000 Menschen fliehen derzeit täglich aus dem
umkämpften Süden der syrischen Provinz Idlib. Innerhalb weniger
Wochen haben sich bereits 200.000 Syrer auf den Weg gen Norden
gemacht, um der Gewalt zu entkommen. Über die Hälfte von ihnen sind
Kinder. „Das ist eine der größten Fluchtbewegungen in Syrien seit dem
Beginn des Konfliktes vor fast sieben Jahren“, warnt Susanna Krüger,
Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. „Im Vergleich
zur bereits sehr brutalen Endphase der Aleppo-Offensive sind nun
viermal so viele Menschen auf der Flucht.“

Das Ausmaß der eskalierenden Gewalt in Idlib ist enorm: Luft- und
Raketenangriffe haben Wohn- und Krankenhäuser dem Erdboden
gleichgemacht, hunderte Schulen sind geschlossen. Etliche
verzweifelte Menschen leben notdürftig in eisigen Temperaturen im
Freien oder in verlassenen Häusern. Die Angriffe kommen von allen
Seiten, vielerorts sind Bewohner regelrecht eingekesselt.

Partnerorganisationen von Save the Children schätzen, dass
zehntausende weitere Menschen fliehen werden, während die Kämpfe sich
immer weiter nach Idlib hinein verlagern. Zivile Einrichtungen sind
weiterhin unter Beschuss, Berichte sprechen von Bombenangriffen auf
sieben Schulen und 12 Krankenhäuser und andere
Gesundheitseinrichtungen. Ein Drittel aller Schulen in Idlib – 500 an
der Zahl – mussten schließen, darunter auch mehrere, die von Save the
Children unterstützt werden.

Die Gewalt trifft viele Menschen, die bereits zuvor auf der Flucht
waren.

Idlib hat im Laufe der Jahre rund eine Million Flüchtlinge
aufgenommen, die aus Aleppo und anderen Kriegsgebieten geflohen
waren. Zudem sind viele Rückkehrer betroffen, die zuvor etwa in die
Türkei oder den Libanon geflohen waren. Und all das, obwohl Idlib im
vergangenen Mai durch eine Vereinbarung zwischen der syrischen
Regierung, dem Iran, der Türkei und Russland zur „Deeskalations-Zone“
erklärt wurde. Davor galt das Gebiet als Oppositionshochburg.

Sonia Khush, Direktorin von Save the Children Syrien, sagt: „Was
wir hier erleben ist einfach der blanke Horror und ein klares
Zeichen, dass der Syrienkonflikt weit davon entfernt ist, gelöst zu
werden. Millionen von Menschen sind weiterhin gefangen in einer
Kriegszone mit regelmäßigen Bomben- und Raketenangriffen. In Idlib
gibt es mittlerweile nicht mehr genügend Zufluchtsorte, Nahrung,
Wasser und Medizin, und die Infrastruktur wird Tag für Tag weiter
zunichte gemacht. Die Kämpfe müssen beendet und uneingeschränkter
Zugang für Humanitäre Hilfe muss gewährleistet werden, so dass vor
allem Kinder Unterstützung bekommen und wieder zur Schule gehen
können.“

Save the Children arbeitet zusammen mit syrischen den
Partnerorganisationen Shafak, Violet und Syria Relief, um
Neuankömmlinge mit dem Nötigsten zu versorgen – unter anderem mit
Nahrung, Planen für Zelte, Decken, Seife und Solarlampen. Der Bedarf
ist aber so groß, dass er derzeit bei Weitem nicht gedeckt werden
kann. Weitere Finanzierung ist dringend nötigt, um tausenden weiteren
Menschen helfen zu können.

Zusatzmaterial zum Download (Schnittmaterial und Fotos):
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