Die Fetzen sind nicht geflogen. Aber die
deutsche Bundeskanzlerin und ihr Gast als Israel haben Klartext
miteinander gesprochen. Auf einen Nenner sind sie nicht gekommen. Das
hat auch niemand erwartet. Denn die Ankündigung der israelischen
Regierung, 3000 neue Wohnungen für jüdische Siedler in den besetzten
Gebieten bauen zu wollen, dient allein dazu, die Wahlchancen Benjamin
Netanjahus zu verbessern. Denn die Aussichten auf einen Frieden mit
den Palästinensern werden immer geringer. Genau das wird die
Kanzlerin ihrem Gegenüber erklärt haben. Mit ihrer Meinung steht sie
nicht allein. Die Regierungen aller EU-Länder und die der USA sehen
das so. Wer ernsthaft hinter einer Zweistaatenlösung im Nahen Osten
steht, kann neue jüdische Siedlungen auf arabischen Feldern nicht
gutheißen. Israel setzt hier das Recht des Stärkeren durch. Die
Palästinenser spüren, dass sie von ihren Besatzern nicht ernst
genommen werden. Präsident Mahmut Abbas gehen die Argumente aus,
seinem Volk einen Frieden auf der Basis von Verhandlungen
nahezubringen. Das kann nicht im Interesse Israels sein.
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