Barbara Hendricks hat Mut. Die SPD-Politikerin,
in derem Ministerium auch das Bauressort angesiedelt ist, will ein
großes Problem anfassen. In Deutschland mangelt es in den Großstädten
an bezahlbarem Wohnraum. Das mittlere Segment zwischen
Luxusappartements und sozialem Wohnungsbau wird nicht nur in Berlin,
Hamburg und München kleiner. Auch in Bielefeld geht der Trend zu
teuren Innenstadt-Quartieren. Für Investoren lohnt es sich nicht,
Geld in bezahlbaren Wohnraum zu stecken. Die Baukosten sind zu hoch
und die Mieterlöse zu gering. Einer der Gründe sind die steigenden
Energiekosten. Um Energieverluste, vor allem beim Heizen, zu
vermeiden, wird immer aufwändiger geplant und gebaut. Das ist teuer,
zu teuer – trotz niedrigster Zinsen. Wer die Umweltstandards bei
Gebäuden immer höher ansetzt, darf sich nicht wundern, wenn diesen
teuren Wohnraum nur Gutverdiener bezahlen können. Oder eben die
Kommunen über Wohngeldzuschüsse für Rentner (Grundsicherung) und
Hartz-IV-Empfänger. Deswegen will Barbara Hendricks, dass Bauen
billiger wird.
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