Ein Hoch auf die Bundesrichter, die diesmal der
Freiheit den Vorrang vor der absoluten Sicherheit gegeben haben! Eine
Bindung der Versicherungsleistung an das Tragen eines Fahrradhelms
hätte nicht nur Ursache und Wirkung bei dem fraglichen Unfall auf den
Kopf gestellt. Nicht die Schwächeren – in diesem Fall der
Fahrradfahrer – müssen in die Verantwortung genommen werden, sondern
die mit dem dicken Blechschutz, die Autofahrer. Die Niederlande sind
ein gutes Beispiel, wie man durch Verkehrspolitik die Sicherheit der
Fahrradfahrer verbessern kann. Man mag es für snobistisch halten,
dass Erwachsene nicht behelmt ins Büro radeln wollen, weil sie unterm
Kopfschmuck so schwitzen, dass sie dann erst unter die Dusche
müssten. Man mag es auch für übertrieben halten, dass sie den Wind in
den Haaren als kleinen Luxus von Freiheit genießen. Doch überall, wo
die Helmpflicht durchgesetzt wird, geht die Zahl der Radfahrer zurück
– zum Schaden der persönlichen Gesundheit und der Sozialversicherung.
Von den Folgen für die Umwelt ganz zu schweigen. Radfahren muss Spaß
machen dürfen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261