Antibiotika wirken in der Medizin segensreich.
Ohne sie sind Menschen im vergangenen Jahrhundert noch an einer
Lungenentzündung gestorben. Aber in der Tiermast hätten Antibiotika
eigentlich nichts zu suchen, würden sie nicht eine Produktionsweise
fördern, die mit schnell und billig beschrieben ist. Dank Antibiotika
werden Kühe, Schweine, Hühner und Puten ruckzuck schlachtfertig. Da
ist die Verlockung für Tierzüchter groß, in der längst
durchindustrialisierten Lebensmittelbranche auf dieses illegale
Mittel zu setzen. Wir Verbraucher können das mit Fug und Recht
bedauern, aber gleichzeitig tragen wir eine Mitschuld daran. Wir
wollen Lebensmittel billig und gut – beides lässt sich aber nur
selten miteinander in Einklang bringen. Für unsere Gesundheit wäre es
gut, wenn Hühner in Ruhe auf der Wiese picken könnten, aber dann
müssten wir für diese artgerechte Haltung auch mehr bezahlen. Aigners
Ankündigung, den Einsatz von Antibiotika besser zu kontrollieren, ist
zu begrüßen. Damit wird das Problem nicht beseitigt, aber hoffentlich
in Grenzen gehalten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261