»Altersarmut ist gegenwärtig nicht das
drängendste Armutsproblem.« So hieß es gestern im
Bundeswirtschaftsministerium. Die Botschaft taugt aber nicht,
Warnungen aus dem Arbeitsministerium von Ursula von der Leyen zu
entkräften. Denn der CDU-Politikerin ging es darum, vor Gefahren zu
warnen, die Millionen von Menschen in 20 Jahren drohen könnten: Die
Rente reicht nicht zum Leben. Deshalb ist es nicht verkehrt,
Arbeitnehmer davon zu überzeugen, privat für das Alter vorzusorgen.
Ob die Lebensleistungsrente, die von der Leyen fordert, das
Allheilmittel gegen Altersarmut sein wird, bleibt abzuwarten. Aber
der Ministerin vorzuwerfen, sie habe mit der von ihr angestoßenen
Debatte die Menschen nur verwirrt, geht zu weit. Ganz im Gegenteil.
Die Experten aus dem Wirtschaftsministerium rechnen vor, dass ein
Stundenlohn von 16 Euro zu einer Rente von 850 Euro führen würde.
Mehr Konfusion geht nicht. Wenn Zusatzrente und Mindestlohn falsch
sein sollten, muss das auch für Minijobs, Scheinselbstständigkeit und
Hungerlöhne gelten. Davon war aus dem Ministerium nichts zu hören.
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