Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema „Fahruntaugliche Patienten melden“:

Wer schwer krank ist, gehört nicht ans Steuer.
Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber dass Ärzte dazu verdonnert
werden sollen, ihre Patienten bei Hinweisen auf Fahruntüchtigkeit
gleich bei der Polizei zu melden, das geht dann doch zu weit. Dabei
sind Schweigepflicht und Datenschutz nur die eine Seite der Medaille.
Vor allem auch praktisch ist die Forderung der Experten des
Verkehrsgerichtstags blanker Unsinn. Schließlich müssten die
Mediziner den jeweils Betroffenen zu seinem Auto begleiten, um zu
kontrollieren, ob er sich ans Steuer setzt und dann Alarm schlagen.
Der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer jedoch ist vermutlich so
vernünftig, auf einen entsprechenden Rat des Arztes zu hören und das
Fahrzeug stehen zu lassen. Schon aus Eigenschutz. Bei
gesundheitlichen Problemen ist es so wie mit Alkoholgenuss, wilder
Raserei oder anderen schweren Verstößen gegen die gültigen Regeln:
Das Verantwortungsgefühl des Einzelnen ist in den meisten Fällen
ausgeprägt genug. Und dem Rest ist ohnehin nicht zu helfen.

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