Westfalenpost: Fusion der Volksbanken: Der Marktentwicklung Rechnung getragen

Grundsätzlich kann man drei Arten von Fusionen unter
Banken unterscheiden: die dem Expansionsdrang eines Instituts oder
ihres Vorstandsvorsitzenden geschuldete, die aus wirtschaftlicher Not
geborene oder die vorausschauende, die absehbaren Entwicklungen am
Markt Rechnung trägt.

Der Zusammenschluss der beiden großen Volksbanken im Märkischen
Kreis scheint zur dritten Kategorie zu gehören. Die Fusion wird dazu
beitragen, in Südwestfalen zu einer gesünderen, das heißt künftigen
Herausforderungen angepassteren Struktur der genossenschaftlichen
Finanzinstitute zu kommen.

Von Hagen bis Meinerzhagen, von Herdecke bis Menden – die künftige
Märkische Volksbank ist von Ausdehnung und Bilanzsumme her nicht viel
kleiner als NRW-Marktführer Dortmund/Hamm. Und eine solche Größe
ergibt Sinn angesichts der sich verändernden Bevölkerungsstruktur
gerade im Märkischen Sauerland.

Kleineren Instituten fällt es in der Fläche immer schwerer, bei
tendenziell rückläufiger stationärer Nachfrage und einem wachsenden
Anteil an Online-Geschäften in jeder Filiale noch alle
Service-Angebote bereitzustellen – zu kostspielig. Daher klingt die
Versicherung, in der Märkischen Volksbank blieben alle Filialen und
alle Arbeitsplätze erhalten, zweischneidig. Wo die Kunden etwa noch
bei der Geldanlage beraten werden und wo in Zukunft nur noch ein
Geldautomat steht, ist offen. Das entscheidet die Nachfrage.

Doch es bleibt das Positive. Eine starke Märkische Volksbank
dürfte ein starker Partner der vielen innovativen, kapitalhungrigen
Unternehmen in der Region sein.

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160