Westfalenpost: Vorteil Laschet / Kommentar von Martin Korte zum TV-Duell Kraft gegen Laschet

Die Argumente sind ausgetauscht, jetzt geht es im
Finale des Wahlkampfes darum, die Inhalte überzeugend zu vermitteln –
und auf möglichst sympathische Art und Weise. Um die Sprache der
Sportler zu bemühen: Hannelore Kraft und Armin Laschet trennten sich
gestern Abend nach einem gut 60-minütigen TV-Duell unentschieden.
Trotzdem darf das CDU-Lager die Debatte als Punktsieg werten. Denn
dem CDU-Spitzenkandidaten wird immer wieder unterstellt, er agiere in
entscheidenden Momenten fahrig. Gestern gab sich Laschet keine Blöße.
Insbesondere beim Thema Innere Sicherheit drängte der Herausforderer
die Ministerpräsidentin in die Defensive, bohrte erfolgreich in den
tiefen Wunden, die die Kölner Silvesternacht und der Fall Amri bei
der rot-grünen Regierung hinterlassen haben. Krafts
Verteidigungsstrategie ging in diesem Punkt nicht auf; sie agierte
zwar deutlich emotionaler, ihr Kümmerer-Image konnte aber sie nicht
mit Inhalt füllen. Laschet lieferte in Bildungsfragen keine
überzeugenden Antworten. Wohltuend: Beide verzichteten auf
persönliche Angriffe; das ist in Zeiten des Populismus nicht
selbstverständlich. Vielleicht schwant beiden aber auch, dass sie
nach dem 14. Mai gemeinsam auf der Regierungsbank sitzen könnten.

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