Frankreich und Großbritannien drängen zum
Kurswechsel. Sie wollen Waffen an die Rebellen in Syrien liefern und
das einstimmig verhängte Waffenembargo der EU aufheben. Notfalls im
Alleingang. Dass dies die Opposition in Syrien begrüßt, leuchtet ein.
Dass mehr Waffen den seit zwei Jahren tobenden blutigen Bürgerkrieg
verkürzen, darf bezweifelt werden. Frieden schaffen mit mehr Waffen?
In Mali hat sich der französische Präsident Hollande nach der
militärischen Intervention kurzzeitig gesonnt. Dankbare Bilder zur
Stärkung seiner angeschlagenen Stellung in Paris. Ohne Tiefenwirkung.
Der Konflikt schwelt weiter – ohne Kameras. Also, was wird in Syrien
passieren? Alle beteiligten Kräfte werden aufrüsten, beliefert je
nach Interessenlage: aus Europa, den USA, Russland, Iran,
Saudi-Arabien. Die Spirale der Gewalt wird befeuert. Allein im
Februar starben mindestens 70.000 Zivilisten. Schicksale, die
niemanden mehr interessieren. Zu kompliziert ist die Gemengelage, zu
vertrackt die Verwicklung ethnischer und politischer Gruppierungen.
Die Rebellen sind keine homogene Einheit. Jede Gruppierung kämpft für
sich um Macht und Pfründe. Keine gute Ausgangsbasis für mehr Waffen.
Die internationale Staatengemeinschaft, mit verantwortlichen
Politikern an der Spitze, stellt sich ein Armutszeugnis aus.
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