Dass wenigstens eine Drei vor dem Komma stehen
würde, war angesichts der blendenden Autokonjunktur und sprudelnder
Gewinne in Deutschland – nicht nur bei Volkswagen – von vornherein
klar. Nun ist beim neuen Haustarifvertrag sogar eine Vier daraus
geworden, wenn man zum tabellenwirksamen Ergebnis die Einmalzahlung
hinzurechnet. Zu viel angesichts der vielen Warnungen an die
Arbeitnehmer, den Bogen jetzt nicht zu überspannen? Klipp und klar:
nein. Wann, wenn nicht jetzt, wäre die passende Gegenfrage. Die
Konjunktur brummt, und kaum ein Wirtschaftsforschungsinstitut sieht
im laufenden Jahr ein Wölkchen am blauen Himmel. Allenfalls eine
etwas flachere Aufwärtsbewegung.
Auch wenn Haustarife anders zu
bewerten sind als der Flächentarif: Die Einigung gibt den
Gewerkschaften in den noch anstehenden Tarifverhandlungen Rückenwind
für kräftige Lohnforderungen – genannt seien hier Öffentlicher
Dienst, Baugewerbe oder Telekom. Nicht überall ist die Lage so
blendend wie in der Autoindustrie. Als Richtschnur sollte VW daher
nicht gelten.
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