„Zur Sache Rheinland-Pfalz!“-PoliTrend März 2022

Sonntagsfrage: SPD weiter klar stärkste Kraft / CDU mit kräftigem Zuwachs / Zufriedenheit mit Regierung und Ministerpräsidentin stabil / Große Sorgen angesichts des Ukraine-Krieges / Breite Mehrheit unterstützt Sanktionen gegen Russland trotz erwarteter negativer Auswirkungen

„Zur Sache Rheinland-Pfalz“ am Donnerstag, 10. März 2022, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen

Sonntagsfrage: SPD weiter klar stärkste Kraft, CDU mit kräftigem Zuwachs, Grüne und Liberale verlören leicht, Ampelkoalition weiter mit klarer Mehrheit

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, bliebe die SPD mit 34 Prozent stärkste Kraft – das wäre unverändert zur letzten Umfrage im November 2021. Die CDU erhielte 26 Prozent und würde damit deutlich zulegen – um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum letzten PoliTrend im November. Sie läge damit aber immer noch unterhalb ihres Wahlergebnisses vom März des vergangenen Jahres (27,7 Prozent). Die in der Ampelregierung mitregierenden Grünen verlören einen Punkt und kämen damit auf 11 Prozent. Die ebenfalls mitregierende FDP würde 2 Punkte einbüßen und 9 Prozent erzielen. Die AfD verzeichnete ebenfalls einen leichten Rückgang und läge bei 7 Prozent (-1). Verluste auch bei den Freien Wähler: sie lägen bei 5 Prozent (-1). Die amtierende Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen hätte somit weiter eine klare Mehrheit im Parlament.

Ukraine-Krieg: Große Sorgen um Menschen vor Ort und Ausdehnung des Krieges

Sieben von zehn Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer (72 Prozent) machen sich große Sorgen, dass viele Menschen in der Ukraine keinen anderen Ausweg sehen, als aus ihrem Land zu fliehen. Nahezu einhellig (94 Prozent) halten es die Befragten für richtig, dass Rheinland-Pfalz Flüchtende aufnimmt. Mehr als drei Viertel der Wahlberechtigten (76 Prozent) treibt die Sorge vor einem großen Krieg in Europa um.

Ukraine-Krieg: Breite Mehrheit unterstützt Sanktionen trotz erwarteter negativer Auswirkungen

Obwohl sich drei Viertel der Wahlberechtigten (75 Prozent) sorgen, dass es nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine zu Engpässen in der Gas- und Energieversorgung kommen könnte, werden die Sanktionen von EU und Bundesregierung gegen Russland trotz der zu erwartenden negativen Auswirkungen auf die Energiepreise von einer breiten Mehrheit im Land getragen. Acht von zehn Wahlberechtigten (80 Prozent) sagen, sie unterstützen die Maßnahmen auch dann, wenn es zu Engpässen in der Energieversorgung kommt. Fast genauso viele unterstützen die Sanktionen auch dann, wenn diese höhere Energiepreise und Lebenshaltungskosten nach sich zögen (77 Prozent). 79 Prozent würden Nachteile für Unternehmen in Deutschland in Kauf nehmen. Einzig die Anhänger der AfD unterstützen Sanktionen mit entsprechenden negativen Rückwirkungen nicht.

Bundeswehr: Sondervermögen von 100 Milliarden Euro wird unterstützt

Drei Viertel der Wählerinnen und Wähler (76 Prozent) halten das Vorhaben der Bundesregierung, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bereitzustellen, für richtig. Aus diesen Mitteln sollen Investitionen in bessere Ausrüstung, die Anschaffung von modernen Einsatzgeräten und die Aufstockung des Personals finanziert werden. Zwar fällt die Unterstützung unter den jüngeren im Land etwas geringer (67 Prozent) aus als bei den älteren Wahlberechtigten (81 Prozent). Dennoch sprechen sich zwei Drittel der unter 35-jährigen für die Schaffung eines Sondervermögens in die Bundeswehr aus. Einzig die Anhänger der AfD sprechen sich mehrheitlich dagegen aus (55 Prozent).

Landespolitik: Zufriedenheit mit Landesregierung und Ministerpräsidentin weitgehend stabil

Ein Jahr nach der Landtagswahl sind 64 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Land mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden. Die Zustimmung fällt damit etwas höher aus als beim vergangenen Politrend im November (+6). Weniger oder gar nicht zufrieden ist rund ein Drittel (33 Prozent), 7 Prozentpunkte weniger als im November. Sogar unter den Anhängern der oppositionellen Freien Wähler überwiegt die Zufriedenheit (52 Prozent). Bei den CDU-Anhängern sind 46 Prozent mit der Arbeit der Ampel zufrieden. Besonders kritisch bewerten AfD-Anhänger die Arbeit der Landesregierung. 80 Prozent sind damit weniger oder gar nicht zufrieden. Mit der Arbeit von SPD-Regierungschefin Malu Dreyer sind wie im Vorfeld der Landtagswahl 2021 etwa zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler zufrieden (66 Prozent).

CDU: Baldauf-Kandidatur überzeugt nur Minderheit

Mit der Arbeit von Oppositionsführer Christian Baldauf zeigen sich knapp vier von zehn zufrieden (37 Prozent). In den eigenen Reihen sind es zwei Drittel (66 Prozent). Baldauf ist auch der einzige Kandidat für die Ende März anstehende Wahl zum CDU-Landesvorsitz. Die bisherige Amtsinhaberin Julia Klöckner kandidiert nicht mehr. Nur drei von zehn (28 Prozent) sind davon überzeugt, dass die CDU mit Baldauf künftig besser aufgestellt sein wird. Zwar äußert sich ein merklich höherer Anteil der CDU-Anhänger entsprechend positiv, aber auch hier ist weniger als die Hälfte (47 Prozent) der Ansicht, mit Baldauf an der Spitze wäre der Landesverband besser aufgestellt.

Die Daten basieren auf einer repräsentativen Telefon- und online-Befragung des Wahlforschungsinstituts „Infratest dimap“ unter 1.158 wahlberechtigten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern (Erhebungszeitraum: 4. bis 8. März 2022). Die ausführlichen Ergebnisse sendet das Politikmagazin „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ am Donnerstag, 10. März 2022, ab 20:15 Uhr im SWR Fernsehen.

Zitate bitte nur mit Quellenangabe „SWR Politikmagazin Zur Sache Rheinland-Pfalz“.

Rückfragen bitte an: Dr. Ina-Gabriele Barich, Tel. 06131/929-33227 oder Andreas Heerwig, Tel. 06131/929-33519, Myriam Schönecker, Redaktion „Zur Sache Rheinland-Pfalz“.

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