Kriminologe rechnet nicht mit zunehmender Gewalt
durch Flüchtlinge
Pfeiffer: Lebensbedingungen sind besser geworden – Fehlende
Integration und „Machokultur“ Ursachen für Gewalt
Osnabrück. Kriminologe Christian Pfeiffer geht trotz tödlicher
Messerangriffe durch Asylbewerber in Flensburg und Kandel davon aus,
dass Flüchtlinge künftig weniger Gewalttaten begehen. „Die
Lebensbedingungen für die Flüchtlinge sind besser geworden, das hat
dazu beigetragen, dass diese Gewaltrate abnimmt“, sagte Pfeiffer der
Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitag). Er beruft sich dabei auf die
sinkende Zahl der Gewalttaten durch Flüchtlinge in Niedersachsen im
Jahr 2017 und rechnet auch im ganzen Bundesgebiet mit weniger Gewalt.
Dass junge Flüchtlinge trotzdem Gewalt gegen junge Mädchen
ausüben, sei vor allem „der sozialen Lage geschuldet, dass sie hier
in unserem Land keine Verankerung haben“, sagte Pfeiffer. Wer keiner
sozialen Gruppe angehört oder keine Familie hat, und eine Beziehung
zu einem Mädchen anfängt, dem fehle nach einer Trennung eine positive
Verankerung im Leben. Beeinflusst durch die männlich dominierte
„Machokultur“ in den Heimatländern, würden Täter in
Konfliktsituationen keinen anderen Ausweg sehen, als Rache auszuleben
und wütend zu zustechen. Je besser die Integration funktioniere,
desto weniger Gefahr gehe von jungen Menschen aus, erläuterte
Pfeiffer.
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