Die Debatte über das Ehegattensplitting
Von Winfried Dolderer Wieder eine Debatte, in der man
Überraschendes gar nicht erwartet. Der SPD ist das Ehegattensplitting
ein Dorn im Auge, man weiß das.Reflexhaft kontern Schwarze und Gelbe,
warnen vor Steuererhöhung und Gefahren für Ehe und Familie, auch wie
gehabt, so gut eingezäunt sind die politischen Gehege. Da ist es ein
Aha-Erlebnis, einem konservativen Christdemokraten wie dem
Sauerländer Sensburg auf Abwegen zu begegnen. Mit seiner Idee, nur
noch Familien zu begünstigen, Kinderlose nicht mehr, gebärdet er sich
radikaler als SPD und Grüne.Jenseits des Getöses sollte sich die SPD
fragen, auf wessen Kosten sie ihre Reform betreibt. Wer das Splitting
abschafft oder kappt, trifft vielleicht Gutverdiener, in jedem Fall
aber abhängig Beschäftigte, denen keine Möglichkeiten der
Steuergestaltung zu Gebote stehen. Auch gut verdienende Facharbeiter
sind SPD-Klientel. Wird es sie interessieren, welche
fortschrittlichen Luftschlösser die Partei mit ihrem Geld errichten
möchte?
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