Was waren das für fade Zeiten, diese letzten Wochen:
Im Restaurant aß man Schnitzel ohne Beilage. Und zu Hause machte man
sich eine Dose Ravioli auf. Vorbei. Endlich dürfen wir wieder den
Chef-Salat bestellen. Endlich können wir die Feinde der Sommerfigur
wie Pizza und Pommes vom Teller verbannen. Das ist gut, doch dass wir
wirklich aufatmen, hat vor allem damit zu tun, dass die
Ungewissheiten weniger werden. Dafür Dank an die Behörden. Wer auch
immer heute Abend oder an den Feiertagen vor seinem geliebten
Tomaten-Mozzarella-Teller sitzt, sollte vielleicht einen kleinen
Moment darüber nachdenken, dass Sicherheit relativ ist. Mikrobiologen
wissen, dass die Bakterien dazu neigen, immer angriffslustiger zu
werden. Und weil die Menschen sich angewöhnt haben, bei jeder
Kleinigkeit mit Antibiotika zur Hand zu sein, werden die Bakterien
immer weniger beherrschbar. Jedes Jahr könnte uns eine neue Seuche
heimsuchen, orakeln die Experten. Wollen wir nicht hoffen. Aber in
jedem Fall sollte eins klar sein: Die Meldesysteme müssen vereinfacht
werden. In der Welt von E-Mail, SMS und Twitter kann es nicht sein,
dass Tage vergehen, bis endlich die entsprechende Behörde informiert
ist.
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