Großbritannien ist eine Insel und die Briten, sie
sind einfach anders. Mal liebenswert schrullig, mal eigenwillig
schwierig. Deshalb mögen wir sie ja auch – solange wir kein Porridge
essen müssen.
Ein über Jahrhunderte gepflegter Snobismus läßt sich nicht einfach
über Nacht ablegen. Momentan sind die Angelsachsen eher schwierig,
was der EU-Krise nicht dienlich ist. Der aktuelle Regierungschef
Cameron hat ein Problem mit Europa. Nicht überraschend für uns, seit
der legendären Schlagzeile, mit der vor Jahrzehnten angeblich die
Times titelte: „Nebel über dem Kanal – Kontinent isoliert.“ Europa,
das ist aus britischer Sicht immer jenseits des Kanals. Deutsche sind
„Hunnen“, Franzosen essen Frösche und Italiener singen. Um sich
abzugrenzen, gibt es auf der Insel deshalb immer noch kein
kontinentales Frühstück, das Pfund als Währung, es wird links
gefahren und irgendwie ist der Verlust des Empires noch nicht so ganz
überwunden. „Britannia rules the waves“, heißt sinngemäß „Britannien
beherrscht die Meere“.
Cameron segelt gegen den Wind. Doch eine Kurskorrektur ist
wahrscheinlich. Die Alternative wäre ein Austritt aus der
Europäischen Union. Mit unabwägbaren wirtschaftlichen und politischen
Folgen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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