Unmöglich
Die Krise ist tot, es lebe die Krise. Denn geht es nach Verdi und
Beamtenbund, steht im öffentlichen Dienst ein kräftiger Aufschlag an.
Allein: Das bleibt unmöglich. Das nächste Schuldendrama wäre
absehbar, falls die Personalkosten im staatlichen Sektor übermäßig
stiegen. Bereits heute ist gewiss, dass Pensionsmilliarden künftige
Generationen enorm belasten werden, von den laufenden Gehältern in
der Verwaltung ganz zu schweigen. Eine Verteilung nach dem
Gießkannenprinzip verbietet sich daher, zumal in der nun geforderten
Höhe.
Stattdessen ist Feinabstimmung gefragt. Gehaltserhöhungen, die
über die Preissteigerung hinausgehen, müssen an Leistungskriterien
gebunden sein. Dann refinanzieren sich höhere Bezüge zumindest zum
Teil durch mehr Leistung und besseren Service. Beispielsweise ist es
vielerorts immer noch üblich, Mitarbeiter nach Dienstjahren zu
befördern und Titel nicht an individuelle Verantwortung zu knüpfen.
Auch Leistungsprämien sind, zuletzt für Beamte in Niedersachsen,
unrechtmäßig auf alle umgelegt worden. Stattdessen hätten die
Vorgesetzten konkrete Ziele für Mitarbeiter definieren und nur bei
Erreichen Boni zahlen dürfen. Mehr Geld allein kann daher die Lösung
nicht sein. Bund, Kommunen und im Anschluss die Länder müssen dem
Druck standhalten. Ihren Beschäftigten wäre ein höherer Verdienst zu
wünschen. Der Bürger aber darf ihn nicht hinnehmen, ohne auf mehr
Effizienz und Einsatz zu pochen.
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