Rheinische Post: Griechenland-Hilfe

Ein Kommentar von Godehard Uhlemann:

Man kann das Problem drehen und wenden wie man will, das
Euro-Sorgenkind Griechenland lässt sich nicht allein durch großzügige
Geldüberweisungen und Forderungsverzicht auch aus Deutschland
sanieren. Die Politiker in Athen sollten den Mut aufbringen und den
Bürgern endlich sagen, dass Griechenlands politische Kaste in der
Vergangenheit kläglich versagt hat und das die Menschen nun eine
bittere Suppe auslöffeln müssen. Es geht am Ende um die
Modernisierung eines Staates, der weder genügend Steuern eintreiben,
noch die rund 25 Prozent im Staatsdienst angestellten Griechen
effektiv beschäftigen kann und in dem Korruption wuchert.
Griechenland ist auf den Märkten kaum konkurrenzfähig. Wie soll Geld
in die Kassen zum Schuldenabbau kommen, wenn Umbauhilfen aus
Deutschland nicht abgerufen werden, wenn Sanierungsvorschläge für
mehr Wachstum von den Politikern als dreiste Einmischung verunglimpft
werden? Bundesfinanzminister Schäuble meint es mit seinen
Hilfsvorschlägen ernst. Wer da von Bevormundung und Berliner Diktat
redet, wer deutsche Flaggen anzündet und die Bundeskanzlerin mit
Hitlerbärtchen und Hakenkreuz diffamiert, entlarvt seine
Uneinsichtigkeit. Das beleidigt jeden Hilfswilligen.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303