Von Sebastian Riemer
Ein Grüner besorgt sich ein paar Zahlen zur Organspende in
Deutschland, baut eine hübsche Tabelle daraus – und siehe da:
Privatversicherte werden bei der Organvergabe bevorzugt. Das legen
die Zahlen jedenfalls nahe. Also prozentual gesehen. Natürlich ist
das alles andere als sicher, aber es könnte ja sein. Ein schlimmer
Verdacht! Kurzum: Nichts genaues weiß man nicht. Natürlich gehen die
schockierenden Ergebnisse der „Berechnungen“ des Grünen umgehend an
die Medien, samt der harschen Aufforderung an den
Gesundheitsminister: „Klären Sie das sofort auf!“ Mit Verlaub, liebe
Grüne, das ist unverantwortliche Panikmache. Das Vertrauen in das
System der Organspende ist ohnehin erschüttert. Mit fragwürdigen
Zahlenvergleichen ist niemandem geholfen – schon gar nicht den
Patienten auf den Wartelisten. Dass andere Statistiken den Vorwurf
entkräften, sollte Gesundheitsminister Bahr aber nicht triumphieren
lassen. So oder so: Das System muss transparenter werden. Der
Versichertenstatus spiele bei der Vergabe keine Rolle, das sei
schließlich Gesetz, ließ Bahr gestern verlautbaren. Aber das, Herr
Minister, ist ja gerade das Problem: Dass bei der Organvergabe in der
Vergangenheit eben nicht immer alles so lief, wie es im Gesetz steht.
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