Die Idee klingt gut: Die Soldaten haben einen
Wehrbeauftragten – warum sollen die Kinder keinen Kinderbeauftragten
bekommen? Auch Kinder haben eingeschränkte Grundrechte, auch Kindern
könnte ein Ombudsmann oder eine Ombudsfrau im Bundestag eine hörbare
Stimme geben. Das ist das eine. Das andere ist: Brauchen wir so viele
Sonderbeauftragte? Für Drogenfragen, für Missbrauchsopfer und
demnächst, sollte sich die SPD mit ihrem Vorschlag durchsetzen,
vielleicht noch einen für Kinder? Es kommt, wie so oft, darauf an,
wer hinter dieser Stimme steht. Die Strahlkraft eines Amtes wächst
und schrumpft mit der Strahlkraft des Amtsinhabers. Das Problem: Der
Einsatz für Kinderrechte liegt Lichtjahre von den politischen
Großschauplätzen entfernt. Auch Parteikarrieren werden auf anderen
Feldern gemacht. So lange Kinderpolitik als „Gedöns“ gilt, ist ein
Kinderbeauftragter nur eine Symbolfigur.
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