Seine Feststellung, deutsche Kanzler verdienten
gemessen an ihrer Leistung viel zu wenig, ist eine Provokation.
Nicht, weil sie falsch wäre. Schließlich haben viele vor Steinbrück
das Beispiel vom besser verdienenden Sparkassendirektor bemüht, um
auf eine gewisse und unbestreitbare Schieflage hinzuweisen. Doch die
waren nicht Kanzlerkandidat. Und darum geht es. Schließlich will der
Mann ja selbst Kanzler werden, jenes höchste Regierungsamt erringen,
das ihm viel zu schlecht bezahlt scheint. Was unterm Strich so
klingt, als kriege da einer seinen Hals einfach nicht voll – anmaßend
und unbescheiden. Anders als Merkel eben. Es ist dieses fehlende
Fingerspitzengefühl, sein unterentwickeltes Gespür für Stellung und
Perspektive, die den SPD-Herausforderer angreifbar machen.
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