Allg. Zeitung Mainz: Lufthansa stoppt neues Startverfahren wenige Tage nach Einführung

Die Deutsche Lufthansa hat weltweit ein neues
Startverfahren ausgesetzt, das sie am 1. Februar eingeführt hatte.
Seit diesem Datum waren die Jets flacher gestartet. „Lufthansa hat
Freitagabend weltweit den Probetrieb zunächst ausgesetzt, um weitere
Erkenntnisse aus dem Flugbetrieb mit einfließen zu lassen in die
weitere Gestaltung zu dem Thema“, bestätigte Lufthansa-Sprecher
Michael Lamberty Informationen der Allgemeinen Zeitung Mainz
(Dienstagausgabe).

Seit 1. Februar waren die Jets weniger steil als bislang
gestartet, auch am Frankfurter Flughafen. Dadurch hatte sich das
Unternehmen eine Einsparung von 3000 Tonnen Kerosin im Jahr erhofft.
Die Lärmauswirkungen sollten vom Forum Flughafen & Region ein Jahr
lang beobachtet werden.

Bis Februar waren die Lufthansa-Jets in einem bestimmten Winkel
bis zu einer Höhe von 1500 Fuß (457 Meter) gestiegen. Ab dieser Höhe
wurde die Triebwerksleistung stärker in Beschleunigung und weniger in
Höhengewinn umgesetzt. Dieser Punkt war auf 1000 Fuß (305 Meter)
herabgesetzt worden. Das ist nun wieder rückgängig gemacht worden.

Das neue Startverfahren hatte bei den Bürgerinitiativen im
Rhein-Main-Gebiet für heftige Proteste gesorgt. Fluglärmaktivisten
aus Mainz und Rheinhessen hatten von einem „Anschlag der Lufthansa
auf die Gesundheit der Menschen“ gesprochen und einen Verstoß gegen
die Luftverkehrsordnung vermutet.

Das neue Verfahren galt auch vor dem Hintergrund als interessant,
da am Frankfurter Flughafen parallel Tests für steileres Starten
laufen. Insider vermuten politischen Druck als Grund, dass Lufthansa
das Verfahren nun ausgesetzt hat.

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