Umweltschutz ist wichtig. Die Rücksichtnahme auf
Natur und Mensch sowie das Wissen um die Endlichkeit der Ressourcen,
aus denen wir schöpfen können, ist und bleibt eines der politischen
Megathemen. Aber gibt es Umweltschutz erster und zweiter Klasse? Fast
könnte man das glauben, wenn man die neuen Verkehrsprojekte der
rheinland-pfälzischen Landesregierung betrachtet. 14 Kilometer
kompletter Autobahn-Neubau in der Eifel sind demnach ökologisch
unbedenklicher als zwei neue Spuren auf der A643 zwischen Mainz und
Wiesbaden, wo der Stau fast Normalzustand ist und wo Hessen mit
Hochdruck am sechsspurigen Ausbau arbeitet. Das verstehe wer will.
Der Eifel-Region sei die seit Jahrzehnten geforderte Maßnahme
gegönnt. Aber nach welchen Kriterien wird gleichzeitig für verstopfte
Straßen in Rhein-Main die fortgeführte Flickschusterei verordnet? Mit
der Eifel ökologisch gleichrangige können es kaum sein. Hier sieht
alles eher nach Kuhhandel und dem blinden Durchtragen eines
Koalitionsvertrages aus. Auch ein zweiter Beschluss passt in dieses
Bild: Warum eine zweite Rheinbrücke in der Südpfalz, wo es zwischen
Koblenz und Mainz noch nicht einmal eine gibt? Der Hinweis „Geplant
ist noch nicht gebaut“ – geschenkt. Er scheint ebenso vom Wissen um
die schlechte Vermittelbarkeit der Politik von Rot-Grün befeuert wie
die nachgeschobene Ankündigung von Grünen-Fraktionschef Köbler, eine
Ausweitung des 4+2-Prinzips auf alle noch fehlenden Abschnitte des
Mainzer Rings prüfen zu wollen. Der Hinweis mag lästig wirken, aber
Rheinland-Pfalz besteht auch aus der starken Region umMainz und
Rheinhessen, die wie alle übrigen auf eine leistungsfähige
Infrastruktur angewiesen ist. Vor allem, wenn sie nach Hessen führt.
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Florian Giezewski
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