Die Schwerindustrie hatte eine ganz eigene, von
körperlichem Einsatz, gesundheitlichen Gefahren und von
solidarischem Handeln geprägte Arbeitswelt geschaffen, die die
Menschen als Legende des Ruhrgebiets und damit als Identität ihres
Lebensraums ansahen. So steht das Wort Maloche für das
Selbstverständnis einer Arbeiterschaft, deren Denken Nüchternheit,
Leistung und Zusammenhalt auszeichnete. Mit dem Konzept der
Industriekultur hat das Ruhrgebiet – ähnlich wie das Saarland – die
vergehende Welt der Schwerindustrie einzufangen versucht.
Musealisierung mag zwar über den Tourismus einen vergleichsweise
sehr bescheidenen wirtschaftlichen Ausgleich für die verlorene
Industrie schaffen. Doch die Mentalität lässt sich so nicht wahren.
Viele sehen daher nur noch einen Stadtbrei zwischen Duisburg und
Dortmund. Um im Wettbewerb der Regionen aber zu bestehen, braucht das
Ruhrgebiet Attraktivität. Es muss sich daher neu erfinden – als mit
Abstand größte Stadt Deutschlands, als immer noch mächtiger
ökonomischer Raum. Mit einem solchen Wandel von Wirtschaftsstruktur
und Identität könnte das Ruhrgebiet zum Muster für alle Regionen
werden, auf die die Krise ihrer industriellen Schwerpunkte noch
wartet. http://mehr.bz/khs295l
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