Diese Sätze hörten viele Kriegsenkel als Antwort auf ihre Sorgen und Nöte. Das mangelnde Einfühlungsvermögen der Eltern fußte auf den Kriegs- und Fluchterfahrungen ihrer eigenen Kindheit. Wie subtil und doch mächtig diese belastenden Erlebnisse noch in der folgenden Generation nachwirken – und wie es gelingen kann, diesen Einfluss zu beenden – zeigt die im März 2018 in Braunschweig erschienene Anthologie „Kriegsenkelgefühle“.
„Nur, wenn ich um das Damals weiß, werde ich endlich das Jetzt bewältigen können“, schreibt eine der 31 AutorInnen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Mit kurzen thematischen Einführungen schafft die Herausgeberin Heike Pfingsten-Kleefeld einen Rahmen für die vielschichtigen Gefühle, die in den autobiografischen Gedichten und Prosatexten zum Ausdruck gebracht werden.
„Selten habe ich über ihre Trauer, ihr Verlorensein, aber auch über ihre Sehnsucht und die Kraft der Kriegsenkel, die sie aus der Auseinandersetzung mit den besonderen Bedingungen ihres Aufwachsens entwickelt haben, so viel erfahren“, schreibt Ingrid Meyer-Legrand – Autorin des Buches „Die Kraft der Kriegsenkel“ – in ihrem Vorwort zu „Kriegsenkelgefühle“.
Die Herausgeberin Heike Pfingsten-Kleefeld, Jahrgang 1961, diplomierte Sozialpädagogin, lebt in Braunschweig und engagiert sich u.a. im „Kriegsenkel e.V.“ und in der Kriegsenkelgruppe Hannover. Das Buch erschien im noch relativ jungen Braunschweiger Verlag Worte & Leben, der vor allem autobiografische Werke herausbringt.
Informationen zum Buch:
Heike Pfingsten-Kleefeld (Hrsg.):
Kriegsenkelgefühle. Die Kinder der Kriegskinder schreiben von Sehnsucht, Wut und Wagemut
Verlag Worte & Leben, Braunschweig 2018
ISBN 978-3-9818549-2-3
210 Seiten, 13,50
erhältlich im Buchhandel, im Internet oder direkt beim Verlag