Dött/Paul: Unkonventionelle Erdgasförderung – Umweltschutz hat oberste Priorität

Heute fand im Umweltausschuss die Anhörung zu
„Trinkwasserschutz und Bürgerbeteiligung bei der Förderung von Erdgas
aus unkonventionellen Lagerstätten“ statt. Dazu erklären die
umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Marie-Luise Dött, und der zuständige Berichterstatter, Michael Paul:

„Trinkwasserschutz hat für uns Vorrang. Das gilt auch bei der
Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten, bei dem das
Frackingverfahren eingesetzt wird. Aus diesem Grund muss es klare
Regelungen für den Einsatz des Frackings geben. Das hat auch die
heute im Umweltausschuss durchgeführte Expertenanhörung bestätigt.

Deshalb soll aus unserer Sicht bei allen Vorhaben im Bereich
nicht-konventioneller Lagerstätten, bei denen das Gestein mittels
Fracking aufgebrochen wird, in einer ersten Stufe eine allgemeine
Vorprüfung des Einzelfalls nach dem Gesetz über die
Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. So wird
sichergestellt, dass vor jedem Fracking die Umweltauswirkungen
geprüft, das Ergebnis der Prüfung dokumentiert und der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht wird. Falls nachteilige Umweltauswirkungen
festgestellt werden sollten, ist immer eine
Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Damit sind vorsorgender
Umweltschutz und eine hohe Transparenz der Genehmigungsverfahren für
die Bürger gleichermaßen sichergestellt.

Die Befragung der Experten hat weiterhin ergeben, dass es sinnvoll
ist, für die Prüfung der Umweltauswirkungen ein klares technisches
Regelwerk zu entwickeln. Wir benötigen einheitliche, wissenschaftlich
fundierte Kriterien, nach denen Anträge beurteilt werden.“

Hintergrund:

Bei der Förderung von nicht-konventionellem Erdgas aus dichtem
Gestein wird das Speichergestein in der Tiefe unter hohem
hydraulischem Druck aufgebrochen („gefrackt“). Beim Fracking wird
eine Flüssigkeit (Frack-Fluid) unter hohem Druck in das Gestein
gepresst. Das Frack-Fluid besteht aus einem Gemisch aus Wasser,
Quarzsand und chemischen Zusätzen. Nach dem Fracking wird das
eingepresste Frack-Fluid zurückgepumpt, wobei ein großer Teil des
Quarzsandes in den Rissen verbleibt, um diese offen zu halten. Das in
der Lagerstätte vorhandene Gas strömt dem Bohrloch zu und kann – oft
über Jahrzehnte – gefördert werden.

Bei jeder Tiefenbohrung, auch bei Bohrungen für Trinkwasserbrunnen
oder Geothermie, werden wasserführende Schichten durchbohrt. Deshalb
werden alle Tiefenbohrungen von den zuständigen Behörden nur
genehmigt, wenn die Dichtheit von Rohren und Leitungen gewährleistet
ist. Dies wird für die Genehmigung der Betriebspläne geprüft.

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