Das Volk hat seine Angst verloren. Was
gibt es Grässlicheres für einen Tyrannen als diese Erkenntnis der
vergangenen Wochen: dass seine Drohungen nichts mehr fruchten; dass
selbst seine prügelnden Handlanger keinen Schrecken mehr erzeugen;
dass das Militär dem Oberbefehlshaber nur noch halbherzig zur Seite
steht?
Aber wie zeigt man einem weltblinden Pharao die Ausgangstür? Die
Generäle haben Mubarak gestern, nach langem Zaudern, aus seinem
Palast geleitet. Aber aus Kairo vertrieben wurde der Despot nicht vom
Militär, sondern von seinem bewundernswert hartnäckigen, furchtlosen,
zielstrebigen, klug agierenden Volk. Ein wichtiger Schritt, ein
erster Sieg – Ägypten hat sich einen Feiertag verdient. Dabei haben
die Kämpfe um den besten, den richtigen Weg in die Zukunft des Landes
längst begonnen. Nur das Militär kann dafür sorgen, dass der Übergang
in eine andere, demokratische Gesellschaftsordnung friedlich und
verantwortungsvoll vonstatten geht. Hoffentlich sind die Generäle
dieser Verantwortung gewachsen.
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