Fürst (Landesvorsitzender Jüdische Gemeinde Niedersachsen): Landgericht mit Entscheidung zu Beschneidung überfordert

Bonn/Hannover, 4. Juli 2012 – Michael Fürst,
Landesvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Niedersachsen, hat das vom
Landgericht Köln verfügte Beschneidungsverbot stark kritisiert. „Wir
haben hier ein Landgerichtsurteil. Ich bin der Auffassung, dass
Landrichter mit einer solchen Entscheidung überfordert sind. Dies ist
keine Entscheidung, die ein Landgericht abschließend beurteilen
kann“, sagte er im PHOENIX-Interview. Es bedürfe der Fortführung
eines solchen Prozesses vor dem Bundesgerichtshof oder dem
Bundesverfassungsgericht. „Ich glaube, dass die Religionsfreiheit
über das hinausgeht, was hier der Staat dekretieren kann“, betonte
Fürst grundsätzlich. „Der Staat darf sich in diese Angelegenheit
nicht einmischen.“ Man werde sich „auf keinen Fall“ an die
Rechtsprechung von Köln halten, so Fürst, der eine Vielzahl weiterer
Entscheidungen erwartet.

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