Grünen-Fraktionschefin wirft Amazon „Lohndrückerei“ vor
Göring-Eckardt: Konzern muss dringend Einzelhandelstarifvertrag abschließen – Solidarität mit Streikenden
Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat sich hinter die streikenden Amazon-Mitarbeiter gestellt und den Onlinehändler zu höheren Löhnen aufgefordert: „Den streikenden Amazon-Beschäftigten gehört unsere Solidarität. Es braucht jetzt mehr Druck, damit sie endlich faire Löhne, würdige Arbeitsbedingungen und vor allem einen Einzelhandelstarifvertrag bekommen“, sagte Göring-Eckardt im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
Die Co-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion erhob schwere Vorwürfe gegen den Konzern: „Amazon verschafft sich seit Jahren mit Steuertricks und Lohndrückerei einen unfairen Vorteil und spielt die Mitbewerber und kleine Läden in den Innenstädten damit brutal an die Wand“, kritisierte Göring-Eckardt. Die Corona-Krise komme nun verschärfend hinzu. „Dieses Lohndumping zulasten von über 20.000 Beschäftigten in Deutschland muss beendet werden“, verlangte sie. Die Gewerkschaft Verdi hat die Amazon-Belegschaft für den heutigen Montag zur Arbeitsniederlegung aufgefordert. Von mehreren Standorten wurden Streiks gemeldet. Verdi und Amazon streiten seit sieben Jahren um eine Anerkennung von Flächentarifverträgen des Einzel- und Versandhandels. Der Online-Versandhändler verweist darauf, dass er seinen Mitarbeitern Löhne am oberen Ende dessen zahle, was bei vergleichbaren Tätigkeiten üblich sei.
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