Die Schwangerenberatung „Donum Vitae NRW“ fordert die
rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet,
stellt sich die von katholischen Laien gegründete Organisation damit
gegen die offizielle Haltung der katholischen Bischöfe. Die
bestehende Rezeptpflicht stelle „eine unnötige Hürde für eine rasche
Anwendung dar“, heißt es in einer Stellungnahme der Organisation, die
der Zeitung vorliegt. Heute debattiert der Bundestag über eine
Abschaffung der Rezeptpflicht für die „Pille danach“, die eine
ungewollte Schwangerschaft verhindert.
Die Aufhebung der Rezeptpflicht sei „keine medizinische, sondern
eine ethisch-moralische Frage“, argumentiert die
Donum-Vitae-Landesvorsitzende, die frühere Staatssekretärin und
Kölner Ex-Bundestagsabgeordnete Ursula Heinen-Esser (CDU) in dem
Papier, das allen NRW-Parlamentariern zugehen soll. Im Vordergrund
stehe die Frage, wie Frauen und Mädchen nach einem spontanen
ungeschützten Geschlechtsverkehr oder einer Verhütungspanne schnell
und sicher geholfen werden könne. Die Forderung nach Abschaffung der
Rezeptpflicht begründet „Donum Vitae“ weiter mit der anerkannten
Sicherheit und Wirksamkeit der „Pille danach“, fehlenden Risiken bei
der Einnahme sowie der hohen Beratungskompetenz in den Apotheken.
Besonders wichtig für einen effizienten Einsatz sei die frühzeitige
Einnahme der „Pille danach“. „Der Weg zum Arzt kostet Zeit.“ Gerade
am Wochenende und in ländlichen Gebieten seien Mädchen nach einem
„Verhütungsunfall“ oft allein und überfordert und benötigten viele
Stunden, um eine Lösung für sich zu finden. In diesen Regionen, „wo
Nacht- und Notdienste auch durch Assistenzärzte ohne gynäkologische
Fachqualifikation wahrgenommen werden, kann die ärztliche Beratung
diesbezüglich nicht optimal sein“.
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