Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im
Bundestag, Ulrich Maurer, hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück
aufgefordert, auf sein Aufsichtsratsmandat bei der Borussia Dortmund
GmbH zu verzichten. „Es war ein Fehler, dass Steinbrück nicht gleich
reinen Tisch gemacht hat“, sagte er der Online-Redaktion des „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (www.ksta.de). „Er sollte sein Aufsichtsratsmandat
für die kommerzielle BVB-Tochter aufgeben. Damit würde er auch dem
Fußball einen Gefallen tun.“ Maurer erklärte zur Begründung: „Es ist
offensichtlich, dass es Interessenkonflikte gibt. Man ist als
Fußballlobbyist nicht unabhängig, wenn dahinter millionenschwere
Wirtschaftsinteressen stehen.“ Zu Beginn der Woche war bekannt
geworden, dass Steinbrück, der seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrates
der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ist, von dem Unternehmen 14000
Euro bekommen hat und damit 7000 Euro pro Jahr. Der Politiker hatte
zu Beginn der Debatte über seine Nebeneinkünfte erklärt, nun keine
bezahlten Vorträge mehr halten, an dem Aufsichtsratssitz bei der
Borussia Dortmund GmbH aber festhalten zu wollen. Dies war in der SPD
begrüßt worden. Die Linkspartei ist allerdings der Meinung, dass
Dortmund kein bloßer Fußballverein, sondern ein kommerzielles
Unternehmen sei. Im Übrigen weist sie daraufhin, dass das
Bundeszentralamt für Steuern 2007 Bedenken an der Gemeinnützigkeit
von Fußballprofiklubs geäußert habe. Das von Steinbrück seinerzeit
geführte Bundesfinanzministerium habe sich über diese Bedenken
hinweggesetzt. Unklar sei schließlich, ob dieser Aktien des
Unternehmens halte. Steinbrück müsse das offen legen.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Produktion
Telefon: 0221 224 3157