Köln. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon kritisiert den
Stillstand bei der nuklearen Abrüstung. In einem Gastbeitrag für den
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe) schreibt Ban Ki-Moon: „Es
ist Zeit, sich der nuklearen Abrüstung neu zu verpflichten. Das muss
sich auch in nationalen Haushaltsplänen niederschlagen.“ Anlässlich
des Internationalen Tages gegen Nuklearversuche an diesem Mittwoch
bemängelt der UN-Generalsekretär, die nationalen Haushalte folgten
noch immer alten Mustern. Er fügt hinzu: „Im vergangenen Jahr wurden
mehr als 1,7 Billionen US-Dollar für Rüstung ausgegeben. Das sind 4,6
Milliarden US-Dollar am Tag und damit fast zweimal soviel wie die
Vereinten Nationen als Jahresbudget zur Verfügung haben. Für den
Frieden ist kein Geld mehr übrig.“
Die Ausgaben der Nuklearmächte seien nach dem Ende des Kalten
Krieges und inmitten der weltweiten Finanzkrise nur schwer zu
erklären. Atomwaffen seien aber gegen heutige Bedrohungen des
internationalen Friedens und der Sicherheit nutzlos. Ban Ki-Moon:
„Ihre Existenz wirkt destabilisierend. Je stärker sie als
unersetzlich bezeichnet werden, umso größer ist der Anreiz, sie
weiter zu verbreiten.“
Der UN-Generalsekretär fordert, statt in Atomwaffen in soziale und
wirtschaftliche Entwicklung zu investieren. „Wenn es keine
Entwicklung gibt, kann kein Frieden herrschen. Wenn es keine
Abrüstung gibt, kann es keine Sicherheit geben. Wenn aber beides
vorankommt, verzeichnet auch die Welt Fortschritte. Die Folge sind
erhöhte Sicherheit und wachsender Wohlstand. Das sind gemeinsame
Ziele, die von allen Staaten unterstützt werden müssen.“
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