Junge Lehrer in Ostdeutschland sind angeschmiert.
Wer nur auf den Ländervergleich der verbeamteten Pädagogen schaut,
könnte fragen, was es zu jammern gibt. Dort liegen die
Einstiegsbesoldungen zwischen 2867 bis 3292 Euro. Aber der Schein
trügt. Verbeamtete Junglehrer sind eine seltene Spezies. Junge Lehrer
werden von den Ländern angestellt und erhalten je nach Bundesland ein
deutlich niedrigeres Gehalt. Die Einstiegsgehälter für junge Lehrer
im Osten sind besonders niedrig. In Sachsen liegen sie zwischen 2280
und 2370 Euro. Und anders als bei Beamten, bei denen Brutto fast
gleich Netto ist, werden bei den Angestellten die Arbeitslosen- und
Krankenversicherungen etc. abgezogen. Kein Wunder, dass es
Lehramtsanwärter nach Westen zieht. Die klammen Ostländer sparen bei
Junglehrern durch die Eingruppierung in niedrige Gehaltsgruppen.
Westlich der Elbe lassen sich locker 300 Euro pro Monat mehr
verdienen. Kein Wunder also, dass die Kollegien in Brandenburgs und
Sachsens Schulen überaltert sind. Dabei ist die Mischung aus
pädagogischer Erfahrung und ungestümem Ausprobieren neuer Wege
wichtig, um unsere Kinder fit zu machen für die Zukunft. Wer Lehrer
nur als Kostenfaktor betrachtet, setzt diese Zukunft kurzsichtig aufs
Spiel.
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