Lausitzer Rundschau: Das richtige Maß Energie Cottbus und die neue Sicherheitsepoche

Als Energie Cottbus in die Zweitligasaison 2011/12
gestartet ist, war dies für Ordner, Security-Firmen und Umfeld, aber
auch für Fans, der Beginn einer neuen Sicherheitsepoche. Denn nach
einigen Zwischenfällen in der Vorsaison ordnete der DFB das Ostderby
gegen Dynamo Dresden als „Hochsicherheitsspiel“ ein. Bestandteil des
verschärften Sicherheitskonzeptes: Zuschauer mit Fan-Utensilien
dürfen nicht in die Blöcke der gegnerischen Anhänger.
Konfliktpotenzial soll damit im Keim erstickt werden. Vier Wochen
später nun sitzt ein unbescholtener Familienvater mit seinem Sohn auf
der Osttribüne neben den Stehplatzreihen der Energie-Fans – und beide
tragen einen Fan-Schal von 1860 München. Die Schalträger bekamen aus
heiterem Himmel die ganze Härte der Wächter zu spüren: Rucksack- und
Schuhkontrolle, Security-Begleitung und Platzierung neben dem
1860-Fan-Block. Die Begründung: „Es ist für Ihre eigene Sicherheit.“
Ganz sicher haben die Ordner nicht falsch gehandelt. Wo sollen sie
Zugeständnisse machen? Die harte Linie scheint hier die klare Linie.
Aber die Frage: Würden Sie Ihren Fan-Schal für anderthalb Stunden am
Stadiontor hinterlegen? – die sollte Vorrang vor einer beschämenden
öffentlichen Bloßstellung von friedfertigen Zuschauern haben. Das Maß
zu finden, mag schwierig sein – es sollte aber wenigstens versucht
werden.

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