Lausitzer Rundschau: Nahe an der Zukunft

Zum neuen Anlauf für den Ausbau der B 87 statt der A 16

Für eine Autobahn 16 von Leipzig durch das
Elbe-Elster-Land, über die A 13 und Beeskow bis nach Frankfurt (Oder)
gibt es viele überzeugende Argumente. Direkter lassen sich der
Wirtschaftsraum Leipzig und die Elbe-Elster-Region, Süd- und
Ostbrandenburg kaum mit Osteuropa verbinden. Das hat die von der
Industrie- und Handelskammer Cottbus im Vorjahr vorgelegte Studie
nachgewiesen. Und dennoch sind die Chancen für den Bau der neuen
Trasse von der Politik als eher unwahrscheinlich eingestuft worden.
Immerhin gilt der bis 2015 gültige Bundesverkehrswegeplan, der solche
vom Bund finanzierte Milliardenprojekte aufnehmen müsste, schon jetzt
als zur Hälfte unterfinanziert. Deshalb ist es der Cottbuser IHK
zugutezuhalten, dass sie nicht locker lässt. Statt einer nagelneuen A
16 nun auf einen vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 87 zu setzen,
die parallel verläuft, scheint realistischer. Zumal die neue Studie
beachtliche Ergebnisse offenbart. Etwa: Dass trotz demografischen
Wandels der Verkehr auf der B 87 bis ins Jahr 2025 um mehr als das
Doppelte zunehmen wird. Sicher, vornehmlich der Schwerlastverkehr.
Aber gerade deshalb werden ausgebaute Trassen und Ortsumfahrungen in
Herzberg und Lübben dringlicher denn je. Hinzu kommt der 2012 an den
Start gehende Airport Berlin Brandenburg International. Von hier aus
werden direkte Verkehrsanbindungen auch in den Leipziger Raum, die
Zeit und Treibstoff sparen sowie durch kürzere Wege die Umwelt
weniger belasten, gesucht. Dafür gilt es jetzt, die politischen
Weichen in Potsdam, Dresden und Berlin zu stellen. Die Vorlage aus
der Lausitz liegt auf dem Tisch: B 87 statt A 16.

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