Lausitzer Rundschau: Zur Nachahmung empfohlen

Initiative gegen sexuellen Missbrauch vom Sportbund Berlin

Die Sportverbände haben sich lange vor einer
Auseinandersetzung mit dem Thema gedrückt: Sexueller Missbrauch durch
Trainer und Betreuer. Kamen Täter aus dem Sportbereich vor Gericht,
wurden diese schnell als bedauerliche Einzelfälle abgetan. Doch
gerade der Kinder- und Jugendsport gehört zu den gefährdeten
Bereichen für sexuellen Missbrauch Minderjähriger. Denn Körperkontakt
bei Hilfestellungen, Siegesfreude oder Trost sind selbstverständlich.
Ebenso ein enges Vertrauensverhältnis. Ein ideales Umfeld für
potenzielle Täter. Der Landessportbund Berlin stellt sich jetzt
offensiv diesem Thema mit Leitlinien zum Präventivschutz. Wer Kinder
und Jugendliche trainiert, soll danach ein erweitertes
Führungszeugnis vorlegen. Darin sind auch niedrige Strafen wegen
sexuellen Missbrauchs oder Misshandlung von Schutzbefohlenen
vermerkt. Die Vereine sind damit besser davor geschützt, dass
Pädophile sich in den Kinder- und Jugendsport einschleichen. Auch
wenn diese Vorsichtsmaßnahme vielleicht mit höherem Aufwand verbunden
ist, junge Sportler haben einen Anspruch auf größtmöglichen Schutz
vor solchen Übergriffen. Andere Landessportverbände sollten deshalb
bald dem Berliner Beispiel folgen.

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de