LVZ: Bauern halten Einkommens-Plus von fünf bis zehn Prozent für existenzsichernd / Massentierhaltung sei nicht das Ziel der Bauernschaft

Die bevorstehende Grüne Woche als Leistungsschau
der deutschen Agrarwirtschaft soll, nach Ansicht des Deutschen
Bauernverbandes, aufgrund des jüngsten Futtermittel-Skandals „nicht
zur Dioxin-Woche umgebaut“ werden. Vielmehr gehe es darum,
„aufzuzeigen, was wir alles zum Schutze des Verbrauchers machen“,
meinte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner in einem Video-Interview mit
der Mediengruppe Madsack.

In diesem Zusammenhang wehrte sich Sonnleitner gegen Vorwürfe,
wegen der großflächigen Massentierhaltung in Deutschland mit
teilweise 90 000 Schweinen oder 500 000 Masthähnchen in einer
Stallung, gebe es schwindendes Vertrauen für die Bauern beim
Verbraucher. „Diese großen Stallungen sind nicht unser Ziel“, so
Sonnleitner. Diese großen Stallungen seien „Ausnahmen“, die „auch aus
der früheren deutschen Geschichte herrühren“, meinte Sonnleitner.

In Deutschland gebe es aber „die Eigenart“, dass „wir vor allem
Angst haben und dass wir immer das Negative sehen“, so Sonnleitner.
Aber die deutsche Bauernschaft könne „auch statistisch beweisen“,
gerade weil sie selbst so viel Interesse an gründlichen Kontrollen
und großer Transparenz habe, dass immer wieder Negativfälle aufkämen,
„eben gerade deswegen, weil wir so gut prüfen, weil wir so stark
alles absichern.

Mit Blick auf die Einkommenssituation der deutschen Bauern nannte
Sonnleitner eine fünf- bis zehnprozentige Einnahmeverbesserung bei
den Bauern als notwendig, um existenzsichernd zu produzieren.
Vorsorglich wies Sonnleitner aber dabei auf wesentliche geringere
Folgen für die Verbraucher hin. „Wenn bei uns die Preise um zehn
Prozent steigen, bedeutet es umgelegt auf die Nahrungsmittel – die ja
veredelt, verarbeitet und transportiert und verteilt werden müssen –
dass das beim Verbraucher dann eine Steigerung vielleicht von zwei
bis 2,5 Prozent ausmachte“, sagte Sonnleitner. Im zweiten Halbjahr
2010 habe es für die Bauern eine erfreuliche Preisentwicklung bei
fast allen Produkten, Schweinefleisch ausgenommen, gegeben. „Und wenn
sich diese Preise nochmals um fünf bis zehn Prozent erhöht hätten,
könnten wir sehr optimistisch in die Zukunft blicken.“

Das komplette Interview als Video und im vollen Wortlaut ist zu
finden unter: http://www.madsack-im-gespraech.de

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