Als „größte Gefahr“ für die Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) sieht der FDP-Fraktionschef von Schleswig-Holstein,
Wolfgang Kubicki, den als SPD-Kanzlerkandidaten gehandelten Peer
Steinbrück. In einem Video-Interview mit der in der Mediengruppe
Madsack erscheinenden „Leipziger Volkszeitung“ sagte Kubicki: „Und
zwar deshalb, weil er tief in die Kernklientel der Union hinein
Sympathie besitzt. Ich würde fast sagen, er ist der Friedrich Merz
der SPD.“ Hinzu käme, dass sich Angela Merkel und Peer Steinbrück
„vom Charakter her irgendwo ähnlich“ seien – beide dächten zunächst
an sich selbst. Kubicki betonte angesichts der momentanen
schwarz-gelben Koalition im Bund, „niemand von uns ist an irgendwas
gekettet“. Man sei momentan in einer Koalition mit Angela Merkel und
wolle den Koalitionsvertrag „noch ordentlich zu Ende bringen“. Es
gebe aber in der FDP „eine Vielzahl von Persönlichkeiten, die sich
auch andere Konstellationen vorstellen können“, sagte Kubicki. Wenn
die SPD sich in Richtung Steinbrück entwickele, „haben wir größere
Schnittmengen als gegenwärtig“, meinte der FDP-Politiker. Er und auch
sein politischer Freund Christian Lindner seien angesichts der vielen
sozialliberalen Sympathisanten bei der FDP der Überzeugung, „wir
wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir für diese
Wählerinnen und Wähler kein Angebot bereit halten“. Aber zunächst
einmal müsste die SPD selbst klären, ob sie regieren wolle. „Ich kann
mir nicht vorstellen, dass der niedliche Teddybär Sigmar Gabriel
mehrheitsfähig wird in Deutschland“, ergänzte Kubicki.
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0