Politiker, die sich zu Europa im
Allgemeinen und zur Rettung der Gemeinschaftswährung im Speziellen
bekennen, haben derzeit überall auf dem Kontinent einen schweren
Stand. Das trifft auch auf Polen zu, wie der dortige Außenminister
gestern im Parlament erfahren musste. Radoslaw Sikorski habe die
Interessen seines Landes verraten, so der Vorwurf der Opposition.
Seine kürzliche Rede in Berlin, bei der der Pole nicht nur deutsche
Führungskraft für Europa verlangt, sondern auch noch die
Unterstützung seines Landes zugesagt hatte, bedeutet in den Augen der
National-Konservativen die Preisgabe der polnischen Souveränität.
Selbst in seiner eigenen Partei waren viele über Sikorskis Rede nicht
glücklich. Am Ende überstand Sikorski zwar den Abwahlantrag, aber
künftig dürfte auch er in puncto Europa vorsichtiger sein. +++
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