Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl in
Niedersachsen liegen SPD und Grüne in der Gunst der Wähler vorn. Die
CDU wäre zwar nach wie vor stärkste Kraft, wenn am kommenden Sonntag
Landtagswahl wäre, die FDP würde aber nicht wieder in den Landtag
einziehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des NDR
Magazins „Hallo Niedersachsen“.
Nach dieser Umfrage gewinnt die CDU leicht und käme bei einer
Landtagswahl auf 36 Prozent (Mai 2011: 34 %). Die SPD erreicht 32
Prozent (Mai 2011: 31%). Die Grünen verlieren im Vergleich zur
letzten Umfrage und kämen auf 17 Prozent der Stimmen. (Mai 2011:
22%). Die FDP erhielte 3 Prozent und würde den Einzug ins Parlament
verpassen. (Mai 2011: 5%). Auch die Linke müsste um den Wiedereinzug
ins Parlament bangen, sie liegt bei 5 Prozent (Mai 2011: 5%). Die
Piraten würden mit 4 Prozent zwar besser als die FDP abschneiden,
aber nicht in den Landtag einziehen.
Im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl würden CDU, FDP und
Linke damit Stimmen verlieren, die SPD könnte leicht, die Grünen
deutlich zulegen.
Die Umfrage zeigt, dass die Debatte um Bundespräsident Christian
Wulff viele Niedersachsen in ihrer Entscheidung beeinflusst; jeder
fünfte gab das an. Dagegen meinten 79 Prozent der Befragten, die
Debatte beeinflusse ihre Wahlentscheidung nicht. Für einen Rücktritt
Wulffs vom Amt des Bundespräsidenten sprachen sich 42 Prozent der
befragten Niedersachsen aus, eine knappe Mehrheit, 54 Prozent,
findet, Wulff solle im Amt bleiben. Zum Vergleich: Bundesweit fordern
46 Prozent Wulffs Rücktritt, 45 Prozent halten ihn nicht für nötig.
Gefragt nach mehreren Charaktereigenschaften halten 63 Prozent der
befragten Niedersachsen Wulff für nicht glaubwürdig, 68 Prozent
sagen, er sei nicht ehrlich und 47 Prozent glauben nicht, dass der
Bundespräsident Respekt vor geltenden Gesetzen hat. Allerdings halten
72 Prozent Christian Wulff weiterhin für sympathisch.
In der Umfrage wurden auch wichtige niedersächsische
Landespolitiker miteinander verglichen. Am besten schnitt dabei
Ministerpräsident David McAllister ab. 65 Prozent sind mit seiner
Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden, 91 Prozent ist er mit Namen und
Funktion bekannt. Mit SPD-Herausforderer Stephan Weil sind 32 Prozent
der Befragten zufrieden, er ist 56 Prozent der Befragten bekannt.
Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt würde, sprächen sich 54
Prozent für McAllister und 27 Prozent für Weil aus.
Gute Noten bekommt auch die von David McAllister geführte
Landesregierung. 55 Prozent der Befragten ist damit zufrieden oder
sehr zufrieden. Das sehen allerdings offenbar die Wenigsten als
Verdienst des kleinen Koalitionspartners FDP. Mit deren Arbeit sind
nur 15 Prozent zufrieden, die Arbeit der CDU in der Landesregierung
halten 58 Prozent für gut. Einer SPD-geführten Regierung traut ein
Drittel der Befragten zu, die Probleme Niedersachsens besser zu lösen
als die amtierende Regierung. In der ersten Umfrage nach dem
Regierungswechsel waren das mit 11 Prozent noch deutlich weniger.
Gefragt wurde ebenfalls nach der Parteienkompetenz in
verschiedenen Politikfeldern. Dabei bescheinigen 50 Prozent der CDU,
sie bringe die Wirtschaft voran (SPD: 24 Prozent), 43 Prozent sagt,
sie bekämpfe Kriminalität und Verbrechen erfolgreich (SPD: 26
Prozent). 40 Prozent finden die Finanzpolitik der CDU gut (SPD: 29
Prozent). In der Schul- und der Sozialpolitik dagegen genießt die SPD
größere Kompetenz. Ihr bescheinigen 38 Prozent eine gute Schulpolitik
(CDU 32 Prozent) und 47 Prozent sagen, die SPD sorge für soziale
Gerechtigkeit (CDU 22 Prozent). Die Grünen gelten als kompetenteste
Partei in der Umwelt- und der Energiepolitik, in der Landwirtschafts-
und Verbraucherpolitik liegen sie mit der CDU gleichauf. Für die
Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom
20. bis 24. Januar 2012 1.001 zufällig ausgewählte Niedersachsen per
Telefon. Die Fehlertoleranz beträgt 3,1 Prozentpunkte (bei einem
Anteilswert von 50 %, 1,4 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 5
%).
Die Ergebnisse werden heute veröffentlicht in den Sendungen
„Niedersachsen 18.00“ und „Hallo Niedersachsen“ im NDR Fernsehen
sowie online unter www.ndr.de/niedersachsen
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