Satte 1,12 Milliarden Euro nehmen ARD und ZDF
bis 2016 mehr ein als sie angemeldet haben. Der Überschuss ist nicht
hart eingespart, sondern die Folge des Erhebungsverfahrens, bei dem
jeder Haushalt Rundfunkgebühren bezahlt. Zum ersten Mal in der
Fernsehgeschichte drängt die Expertenkommission KEF deshalb darauf,
dass die Gebühr sinkt. Auf den ersten Blick mag es für den
Beitragszahler die moralisch korrekte Konsequenz auf die
Mehreinnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender sein. Genau
betrachtet ist eine Umverteilung des Geldes aber sinnvoller. Anstatt
die Gebühr zu senken, sollte beim Verfahren nachgebessert werden: Die
Einnahmen könnten genutzt werden, um stark belastete Beitragszahler
wie Firmen mit Filialen zu entlasten. Der Überschuss ist außerdem
eine Chance, um Werbung zurückzufahren. Das Geld reicht zwar nicht,
um auf Spots ganz zu verzichten. Immerhin könnte die Abhängigkeit
gelockert werden. Vielleicht könnten die Sender dann auch mehr auf
Qualität als auf Quote achten.
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