Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bayern/Schulen/Bertelsmann Stiftung von Andreas Brey

Bayerns Deutschlehrer können sich selbst auf
die Schulter klopfen. Wenn es um die Leseleistungen ihrer Schützlinge
geht, sind die Schulen im Freistaat spitze. Und auch nach einem
Ausbildungsplatz muss mehr als die Hälfte der bayerischen
Schulabgänger nicht lange suchen. Mit einer Erfolgsquote von fast 52
Prozent liegen wir weit über dem Bundesdurchschnitt (41,5). Selbst
wenn das wohl eher dem guten Arbeitsmarkt im Süden der Republik als
dem Abschluss geschuldet ist. Leider sind viele andere Ergebnisse des
„Chancenspiegels“, einer Studie der Bertelsmann Stiftung, für Bayerns
Lehrer, Eltern und Schüler, weniger erfreulich. Besonders
erschreckend ist das schlechte Abschneiden im Bereich „soziale
Durchlässigkeit“. Das heißt: Im Freistaat haben es Kinder reicher
Eltern in der Schule noch immer leichter als die von Armen – und das
trotz gleicher Intelligenz. Wenn es nach der Grundschule um den
Wechsel aufs Gymnasium geht, sind Akademikerkinder klar im Vorteil.
Ganztagsschulen könnten hier helfen. Doch, wen wundert–s, auch hier
hinkt Bayern meilenweit hinterher.

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