Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Entsorgungspakt: Spatz in der Hand, von Reinhard Zweigler

Der Entsorgungspakt zwischen den Atomkonzernen
und dem Staat folgt dem Prinzip: lieber den Spatz in der Hand als die
Taube auf dem Dach. Für rund 24 Milliarden Euro sollen sich die
Energieriesen von den Lasten für die risikoreiche und weiterhin
ungeklärte Endlagerung des Atommülls „freikaufen“ können. Vermutlich
wird uns die sichere Unterbringung der strahlenden Hinterlassenschaft
des deutschen Atomzeitalters noch weit teurer zu stehen kommen. Die
Mehrkosten bleiben dann am Steuerzahler hängen. Dennoch ist es
sinnvoll, die Konzerne jetzt auf einen ordentlichen Beitrag zu
verpflichten und das Geld in einem Fonds sicherzustellen. Andernfalls
würde im Fall einer Konzernpleite wahrscheinlich gar nichts für die
Endlagerung gezahlt. Der Beitrag mag sich, gemessen an den vielen
Milliarden Gewinn aus der Kernkraft, gering ausnehmen. Er ist dennoch
besser, als das Risiko einzugehen, völlig leer auszugehen.

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