Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Preisbindung bei Medikamenten: Urteil mit Brisanz, von Dagmar Unrecht

Rezeptpflichtige Medikamente kosten in
deutschen Apotheken überall dasselbe – von Flensburg bis Cham. Der
Arzneimittel-Preis ist das Ergebnis einer komplizierten Berechnung
aus Aufschlägen und Rabatten und soll verhindern, dass Medikamente zu
teuer werden und Kassenbeiträge ausufern. Wettbewerb sieht anders
aus. Nach dem EuGH-Urteil kommt jetzt Bewegung in den völlig
regulierten Markt. Ob damit das Ende der „Apothekenpreise“
eingeläutet worden ist und wem das am Ende nutzt, ist schwer zu
sagen. Zwei Szenarien sind denkbar: Entweder wird der Versandhandel
für rezeptpflichtige Arzneien verboten oder die bisherige
Preisbindung abgeschafft. Für Patienten wäre es zwar gut, wenn sie
für ihre Pillen weniger bezahlen müssten. Priorität muss aber eine
flächendeckende Versorgung haben, damit Medikamente schnell zur Hand
sind, wenn sie gebraucht werden.

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