Dem Osten fehlt es nach Ansicht des Präsidenten des
Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint E. Gropp, an
finanzieller Bildung, Risikobereitschaft auf dem Wertpapiermarkt und
Vermögen. „Hier ist – das haben Studien gezeigt – nur wenig Wissen
über die Börse, Aktien und Wertpapiere vorhanden“, sagte Gropp der
in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe).
Neben der Einstellung zum Aktienmarkt spielt für Gropp auch das
verfügbare Vermögen der Ostdeutschen eine entscheidende Rolle bei der
Erklärung des Wertpapier-Gefälles. Hintergrund ist eine Studie der
comdirect-Bank zum Anlageverhalten der Deutschen. Demnach besitzen
nur 2,5 Prozent der Ostdeutschen Fonds. Im Westen hingegen sind es
15,3 Prozent der Einwohner. Gefährlich könnte das für die Absicherung
im Alter werden. „Der Osten verlässt sich derzeit fast kollektiv auf
das staatliche Rentensystem“, sagte Gropp dem Blatt. Angesichts der
demografischen Entwicklung sei das zu wenig. „Die private Vorsorge
wird immer wichtiger“, so der IWH-Chef.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell