Mitteldeutsche Zeitung: zu Koalitionsverhandlungen

Die großkoalitionären Verhandlungen finden auf der
Kleinkunstbühne statt: Intim, unterhaltsam und ohne wirklich weh zu
tun. Aber das wird nicht langen, um Deutschland für das nächste
Jahrzehnt fit zu machen. Eingelullt von der guten wirtschaftlichen
Entwicklung der vergangenen Jahre wird der Eindruck erweckt, es gehe
nur darum, die eine oder andere Härte auszubügeln. Die
Sozialdemokraten vermeiden jetzt wie Angela Merkel (CDU) vor der
Wahl alles, was zu ernsthaften und zwangläufig unbequemen
Zukunftsdebatten führen könnte. Das ist nicht gut. Denn in ganz
Europa blickt man auf Deutschland. Nicht nur mit Sorge vor deutscher
Dominanz, sondern voller Erwartungen. Bislang sieht es aber leider
nicht danach aus, als würde eine Große Koalition ihren wahren
Aufgaben gerecht.

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Hartmut Augustin
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