Mitteldeutsche Zeitung: zur SPD

Die SPD geht damit zwar als zerrissene Partei in die
Koalitionsverhandlungen, aber auch mit einem taktischen Vorteil: Die
Union hat kein Interesse an einer Neuwahl (von einzelnen
Glücksrittern mal abgesehen). Sie muss die SPD also nun mit Vorsicht
behandeln, wenn es funktionieren soll. Das bedeutet nicht nur einen
gemäßigten Ton, sondern auch inhaltliche Zugeständnisse. Angesichts
der Verbissenheit insbesondere der CSU, die meint, sich vor der
bayerischen Landtagswahl als besonders hart präsentieren zu müssen,
wird beides schwierig genug werden. Und das ungeschickte Verhalten
der Parteiführung, insbesondere von SPD-Chef Martin Schulz in den
vergangenen Monaten, lässt vermuten, dass sich die SPD noch so manche
Falle selber stellen wird. Noch ist es also nicht sicher, ob es
demnächst eine Regierung geben wird.

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