Gerade erst begonnen
Auch in diesem Jahr blieb die Grüne Woche nicht von
Negativ-Schlagzeilen verschont. Doch die Meldung von
antibiotikaresistenten Keimen auf Schweinemett hat die weltgrößte
Agrarmesse nicht so überschattet wie in den Jahren zuvor etwa
Skandale um Gammelfleisch oder Dioxin in Futtermitteln. So übel
derartige Auswüchse einiger schwarzer Schafe auch sein mögen: Es wäre
falsch, alle Bauern über einen Kamm zu scheren. Nicht jeder Landwirt
ist ein Mafioso.
Auf völlig anderem Blatt steht die Frage, welche Richtung
Agrarpolitik und die Arbeit auf dem Acker künftig einschlagen sollen.
In Deutschland, Europa und weltweit. Wie bald neun Milliarden
Menschen auf dem Planeten satt werden können, bleibt die globale
Herausforderung. Der Weg der Massenproduktion in Europa, aber auch in
Amerika und Asien dürfte allein nicht zum Ziel führen.
Wenn nun in Deutschland die Landwirte im nächsten Halbjahr von
fast sieben Milliarden Euro Investitionen mehr als die Hälfte in
Stallbauten stecken wollen, ist gleichwohl eher von einer
„Weiter-so“-Strategie nach dem Motto auszugehen: Wachsen oder
weichen.
Die künftige rot-grüne Landesregierung in Hannover wird das kaum
mitmachen. Auch nicht die lauter werdende Tierschutzlobby, die mit
Kampfbegriffen wie Agrarindustrie und Massentierhaltung zu Felde
zieht. Die Fronten verhärten sich. Und die Konfrontation um Wohl und
Wehe von Mensch und Tier hat gerade erst begonnen.
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