Neue Presse Hannover: Güllner im NP-Interview „Amt hat Schaden genommen“

Forsa-Chef Manfred Güllner empfiehlt dem in der
Kritik stehenden Bundespräsidenten Christian Wulff, sich künftig auch
„wie ein Präsident“ zu verhalten. „Er sollte auf keinen Fall mehr
Chefredakteuren auf die Mailbox sprechen, das ist einfach unter der
Würde des Bundespräsidenten“, sagte Güllner der in Hannover
erscheinenden „Neuen Presse“ (Donnerstagsausgabe). Stattdessen solle
der Bundespräsident „ein paar gute Reden halten, sich nicht in die
Tagespolitik einmischen, sich nicht als Zuchtmeister aufspielen,
sondern das Land ordentlich repräsentieren“.

Zudem solle Wulff sich „nicht zu oft mit seiner Frau in netten
Posen in der „Bunten“ zeigen, das hilft ihm als Präsident nicht“,
erklärte Güllner. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa ist
überzeugt, dass nach der Affäre um einen Kredit Wulffs und dem Anruf
beim Bild-Chefredakteur auf jeden Fall „das Amt noch einmal Schaden
genommen“ habe. Güllner ist dennoch überzeugt: „Übersteht Wulff diese
Affäre, wird sie aber auch schnell vergessen und das Amt legt sich
quasi wie eine Schutzhülle um den Amtsinhaber.“

Auf die Frage, ob die Kreditaffäre die Politikverdrossenheit
verstärken würde, sagte Güllner: „Generell wird Politikern – das
betrifft letztlich auch den Bundespräsidenten – alles Schlechte
zugetraut.“ Für den Bürger sei der Hauskauf an sich nichts
Anrüchiges. „Anrüchig sind Konditionen, die der normale Mensch nicht
bekommen würde. Das ist in der Tat ein kritischer Punkt für ihn.“

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